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Geh- und Radwege werden nicht mehr geräumt, um Unfälle zu vermeiden

Mit einem wahnsinnigen Beschluss lässt heute das Rosenheimer Rathaus aufhorchen. Geh- und Radwege werden ab sofort nicht mehr geräumt und gestreut, um Unfälle zu vermeiden.

Die Logik der Stadt Rosenheim erscheint auf den ersten Blick seltsam. Wie sollen Unfälle vermieden werden, wenn die wenigen Geh- und Radwege der Stadt nun auch nicht mehr geräumt werden? Ganz einfach: Dadurch, dass Passanten und Radfahrer schon vor der Straße ausrutschen, erreichen sie diese auch niemals. So können sie auch nicht in einen tödlichen Unfall verwickelt werden!

„Wenns oan scho fünf Meter vor da Straß‘ aufs Maul haut… *räusper* *papierraschel* … wenn eine Person die Straße gar nicht erst erreicht, kann er dort auch nicht von einem Auto überfahren werden!“

– Sepp B., Chef, Pressesprecher und einziger Mitarbeiter der Rosenheimer Straßenmeisterei

Zugleich sollen durch die Maßnahme auch Kosten eingespart werden. Die Haupteinnahmequelle der Stadt, Parkgebühren, reichte nämlich im Jahr 2018 nicht aus, um Projekte wie den Ausbau der U7 Richtung Samerberg, die neue Rosenheimer S-Bahn oder die Folgekosten durch den nicht stattfindenden Netzausbau zu finanzieren. Der Verzicht auf Winter-Personal und Streusalz soll das Loch in der Kasse jetzt stopfen.

Außerdem sei sowieso kein Unterschied zu vorher feststellbar, wendet Sepp B. ein: „Wir scheißn doch scho lang auf Radlf… *räusper* … Wir versuchen schon immer, das beste Verkehrskonzept für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen!“

Rathaus-intern sind bereits Stimmen zu vernehmen, ähnliche Maßnahmen für Autofahrer zu ergreifen. So sollen in Zukunft auch die Straßen nicht mehr geräumt werden. Denn wenn niemand mehr unterwegs ist, kann sich auch keiner mehr im Straßenverkehr verletzen!

Zusammen mit dem neuen Rosenheimer S-Bahn-Netz ist die neue Maßnahme perfekt geeignet, um den Verkehr in Rosenheim in sichere Bahnen zu lenken, zeigt sich die Stadt überzeugt.